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Internationaler ‘Transgender Day of Remembrance’ 2009

Zwischen dem 20. November 2008 und dem 12. November 2009 wurden 162 Morde an Trans-Personen berichtet.

Dabei ist zu beachten, dass diese Daten nicht die tatsächliche Situation wiedergeben. Die Realität sieht viel schlimmer aus. Die hier präsentierten Zahlen zeigen nicht alle weltweit berichteten Fälle, sondern nur jene, die mit einiger Anstrengung im Internet gefunden werden können. 

Seit 1999 findet jährlich im November der Transgender Day of Remembrance TDOR (Transgender Tag des Erinnerns) statt, an dem Trans-Personen jener Trans-Personen gedenken, die im Laufe des Jahres ermordet wurden. Die TDOR-Veranstaltungen finden im November statt, um an Rita Heester zu ehren, die am 28. November 1998 ermordet wurde.

TDOR-Veranstaltungen finden statt, um die Öffentlichkeit auf Hassverbrechen,die an Trans-Personen begangen werden aufmerksam zu machen und um einen öffentlichen Raum zum Gedenken und Ehren derjenigen zu schaffen, die sonst in Vergessenheit geraten würden.

Ursprünglich als US-amerikanische Tradition entstanden finden die Veranstaltungen zum TDOR mittlerweile in vielen Teilen der Welt statt. Dieses Jahr finden am 20. November Veranstaltungen in mehr als 120 Städten in 17 Ländern in Afrika, Asien, Europa, Ozeanien sowie in Nord- und Lateinamerika statt.

Traurigerweise sind dieses Jahr mehr als 160 Trans-Personen zu erinnern und zu ehren sowie ihren Verlust zu betrauern. Die unten aufgeführten Namen wurden vom Forschungsteam des Trans Murder Monitoring-Projektes der internationalen NGO Transgender Europe (TGEU) zusammengestellt

Bei der Verwendung der von Transgender Europes Trans Murder Monitoring-Projekt zur Verfügung gestellten Daten, ist es wichtig zu beachten, dass aus den folgenden vier Gründen, diese Daten nicht die tatsächliche Situation wiedergeben. Sie zeigen nur einen Ausschnitt der Realität, die Spitze des Eisberges an Morden an Trans-Personen weltweit. Die Realität sieht viel schlimmer aus.

  1. Die zusammengetragenen Informationen zeigen nur die Fälle, die berichtet wurden. Die Dunkelziffer ist nicht bekannt.
  2. Die hier präsentierten Zahlen zeigen nicht alle weltweit berichteten Fälle, sondern nur jene, die mit einiger Anstrengung im Internet gefunden werden können. Berichte lokaler Tageszeitungen, die keinen Webauftritt haben, fehlen ebenso.
  3. Aufgrund der vielen Dutzend Sprachen, die im Internet benutzt werden, der Vielfalt an Begriffen mit den Trans-Menschen bezeichnet werden und den Myriaden an Webseiten im World Wide Web  ist es einfach nicht möglich alle im Internet existierenden Berichte zu finden.
  4. Bei der Berichterstattung über ermordete Trans-Menschen ergibt sich häufig ein spezifisches Problem. Viele ermordete Trans-Personen werden in den Berichten nicht als Trans-Personen dargestellt.

Es ist weiterhin zu beachten, dass das Trans Murder Monitoring-Projekt alle Formen von Morden an Trans-Personen betrachtet. Es gibt eine häufig auftauchende Schwierigkeit bei der Klassifikation von Morden an Trans-Personen als Hassverbrechen. Diese entsteht durch einen Mangel an Informationen in den Berichten sowie dem Fehlen nationaler Erfassungssysteme solcher Verbrechen. Obwohl die in den Berichten erwähnte brutale Gewalt und Begleitumstände darauf schließen lassen, das sehr viele und vielleicht alle oder fast alle Fälle transphobe Hassverbrechen sind, werden sie in diesem frühen Stadium der Präsentation vorläufiger Ergebnisse, als Berichte über ermordete Trans-Personen klassifiziert.

Bei der Verwendung oder dem Verweis auf diese Daten, sollte die Quelle als “TDOR2009-Aktualisierung der Ergebnisse von TGEUs Trans Murder Monitoring-Projekt” angegeben werden.