TGEU launches study on the experiences with self-determination laws in 9 European states.

Key Message

Legal gender recognition based on self-determination works! Women’s rights, gender equality, safety, and security do not suffer. On the contrary, positive effects prevail.

Why this report on self-determination?

Many countries are currently reforming gender recognition laws. Self-determination is growing in popularity as a model. Gender self-determination means that a person can change gender marker and name on official documents through an easy administrative process. The change is based on the person’s self-determined gender identity. No third party is required.

Debates over self-determination laws often hinge on projected fears. These fears particularly focus on the effects of the law. They can become stumbling blocks that stop or water down reforms, if not addressed properly. 

Several states in Europe already have gender self-determination models. We can learn from their experiences. Fact-based arguments help dismiss misinformation, encourage human rights compliance, and keep legal gender recognition reforms on track.

What is in this report on self-determination laws in Europe?

We look at how self-determination works in practice. The report includes experiences from 9 states in Europe. We reached out to public authorities in: 

  • Belgium
  • Denmark
  • Iceland
  • Ireland
  • Malta
  • Luxembourg
  • Norway
  • Portugal
  • Switzerland.

 We asked for official data and reports on the implementation of self-determination models.

The report contains an overview over the different models. It shows experiences on questions such as:

  • Have there been cases of “regret”? have people made repeat applications?
  • Have people used the law for fraud or with a criminal intent?
  • Are there negative effects from the law? Are single sex services for women affected?
  • Are there positive effects from the self-determination law?

The publication also discusses how children, non-binary people, and migrants can access self-determination procedures.

Main findings on how self-determination works in practice

  • Our research finds that none of previously expressed fears materialised.

    • Applications are not made for fraudulent reasons or to conceal abuse.
    • Applications are made after careful consideration.
    • In very few cases people filed a second application to return to a name or gender marker held before. Transphobic family and social environment are key factors.
    • Gender self-determination does not undermine gender equality quota measures for women’s equality.
    • The provision of single sex services, such as shelters, women support centres, changing facilities, hospitals, prison facilities, as well as equality data collection, are not affected.
    • Positive effects of the law clearly prevail.

Why self-determination and not self-identification? 

Self-determination refers to a much wider concept than self-identification. Self-identification refers to declaring one’s gender identity at a registry office. It is one part of a procedure based on self-determination. However, determining one’s gender identity is a much longer and complex process. 

Self-determination is also traced back to and embraced by feminist and indigenous struggles. It is also recognised by key human rights courts.

We hope this report supports processes and debates for more and better gender recognition laws based on self-determination.

German / Deutsch

TGEU-Studie zeigt: Geschlechtliche Selbstbestimmung funktioniert!

TGEU veröffentlicht eine Studie über die Erfahrungen mit Gesetzen zur geschlechtlichen Selbstbestimmung in 9 europäischen Staaten.

Kernaussage

Geschlechtliche Selbstbestimmung funktioniert auch in der Praxis! Die Rechte von Frauen, Geschlechtergleichstellung, sowie Sicherheit leiden nicht. Im Gegenteil, positive Effekte überwiegen.

Warum dieser Bericht über Selbstbestimmung?

Viele Länder reformieren derzeit ihre Gesetze zur rechtlichen Anerkennung des Geschlechts und streben dabei Selbstbestimmungsmodelle an. Geschlechtliche Selbstbestimmung bedeutet, dass eine Person in einem einfachen Verwaltungsverfahren ihr Geschlecht und ihren Namen in offiziellen Dokumenten ändern kann. Diese Änderung basiert auf der selbstbestimmten Geschlechtsidentität der Person, und es ist nicht notwendig eine dritte Partei hinzu zuziehen.

Debatten über geschlechtliche Selbstbestimmung kreisen oft um projizierte Ängste über mögliche Auswirkungen des Gesetzes. Diese Befürchtungen können zu Stolpersteinen werden, die Reformen stoppen oder verwässern, wenn sie nicht richtig angegangen werden. Mehrere Staaten in Europa haben mittlerweile Modelle der geschlechtlichen Selbstbestimmung. Wir können von ihren Erfahrungen lernen. Faktenbasierte Argumente tragen dazu bei, Fehlinformationen zu widerlegen, die Einhaltung der Menschenrechte zu fördern und Reformen für geschlechtliche Selbstbestimmung auf Kurs zu halten.

Was steht in diesem Bericht über Selbstbestimmungsgesetze in Europa?

Wir wollten herausfinden, wie das Selbstbestimmungsrecht in der Praxis funktioniert. Der Bericht enthält Erfahrungen aus 9 Staaten in Europa. Wir haben uns an Behörden in Belgien, Dänemark, Island, Irland, Malta, Luxemburg, Norwegen, Portugal und der Schweiz gewandt. Wir baten um offizielle Daten und Berichte über die Umsetzung von Selbstbestimmungsmodellen.

Der Bericht enthält einen Überblick über die verschiedenen Modelle. Der Bericht zeigt Erfahrungen zu Fragen wie:

  • Gibt es Fälle von “Reue”; haben Menschen wiederholt Anträge gestellt?
  • Wird das Gesetz zu Betrugszwecken oder in krimineller Absicht genutzt?
  • Gibt es negative Auswirkungen des Gesetzes? Sind geschlechtsspezifische Einrichtungen, wie Frauenhäuser, Umkleidekabinen, Krankenhäuser, Haftanstalten oder die Erhebung von Gleichstellungsdaten betroffen?
  • Was sind positive Auswirkungen des Selbstbestimmungsgesetzes?

Die Publikation geht auch darauf ein, wie Kinder, nicht-binäre Menschen und Migrant:innen die Selbstbestimmungsverfahren in diesen Ländern nutzen können.

Die wichtigsten Ergebnisse aus der Praxis

Unsere Untersuchung hat ergeben, dass keine der zuvor geäußerten Befürchtungen eingetreten sind:

  • Anträge werden nicht aus betrügerischen Gründen oder zur Verschleierung von Missbrauch gestellt.
  • Anträge werden nach sorgfältiger Prüfung gestellt.
  • Nur in sehr wenigen Fällen haben Menschen einen zweiten Antrag gestellt, um zu einem früheren Namen oder einem früheren Geschlechtseintrag zurückzukehren. Transphobie in der Familie und im sozialen Umfeld waren dabei wichtige Faktoren.
  • Geschlechtsspezifische Selbstbestimmung untergräbt weder Gleichstellungsmaßnahmen noch Maßnahmen zur Förderung von Frauen.
  • Geschlechtsspezifische Einrichtungen wie Frauenhäuser, Frauenunterstützungszentren, Umkleidekabinen, Krankenhäuser, Haftanstalten sowie die Erhebung von Gleichstellungsdaten werden nicht beeinträchtigt.
  • Die positiven Auswirkungen des Gesetzes überwiegen eindeutig.

Wir hoffen, dass dieser Bericht Prozesse und Debatten für mehr und bessere Selbstbestimmungsgesetze unterstützt.

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